Warten
Warten ist aus der Mode gekommen. Alles muss sofort passieren. Wir setzen uns unter Druck, um Zeit zu sparen, hetzen von hier nach dort, wissen mit der gewonnenen Zeit oft aber nichts anzufangen. Wie können wir beim Warten gewinnen?
Warten ist aus der Mode gekommen. Alles muss sofort passieren. Wir setzen uns unter Druck, um Zeit zu sparen, hetzen von hier nach dort, wissen mit der gewonnenen Zeit oft aber nichts anzufangen. Wie können wir beim Warten gewinnen?
Verzeihen – unmöglich. Warum ist Vergeben so schwer? Und was passiert, wenn es doch gelingt mit der Seele, mit dem Körper? Verzeihen ist kein einmaliges Geschehen, sondern eine Haltung, mit der es sich freier leben lässt.
„Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise mag lähmender Gewöhnung sich entraffen …“, schreibt Hermann Hesse in seinem Gedicht Stufen. Wenn wir das ernst nehmen, werden wir Überraschungen erleben. Aber es lohnt sich, denn wir wachsen.
Nein-sagen hat einen ehr negativen Beiklang. Doch wenn wir nicht üben, Nein zu sagen, werden wir weder das Leben, das wir uns wünschen, auch nur ansatzweise verwirklichen können. Noch werden wir negative Entwicklungen in der Gemeinschaft aufhalten. Wir müssen uns aktiv positionieren. Im Privaten, im Beruf und in der Gesellschaft.
Das Leben verlangt immer wieder, dass wir uns verabschieden: von vergangener Zeit, verpassten Zielen, auch – und das ist das Schmerzhafteste – von Menschen, die vorausgegangen sind in ein anderes Leben. Gerade am Ende des Jahres lohnt ein Zurückschauen und Loslassen, damit Neues ankommen kann.
„Mit Geduld und Spucke fängt man eine Mucke“, heißt ein altes Sprichwort. Nicht gleich aufgeben, sondern dranbleiben führt zum Ziel, sagt es. Heute soll alles schnell gehen und was nicht sofort taugt, muss weg. Wie wäre mein Leben, wenn ich mehr Geduld hätte?
Wir müssen urteilen, denn ohne Menschen und Situationen einzuschätzen, können wir unseren Alltag nicht bewältigen. So schützen wir uns vor körperlichen und seelischen Verletzungen. Doch indem wir vorschnell urteilen oder verurteilen, schränken wir uns ein. Wie finden wir zu mehr Offenheit und warum könnte sich das lohnen?
Genau hinschauen: Die Natur erblüht im Frühling und lädt uns ein, uns zu öffnen. Wenn die Sonne wieder stärker wird, können wir nicht anders, als trübe Gedanken abschütteln und das Leben in all seinen bunten Facetten hereinlassen. Die Kirsche zeigt uns bald schon ihr schönstes Kleid. Wer genau hinschaut, kann sich von ihr motivieren lassen. „Wie schön du aussiehst!“, flüsterte sie.
Das Leben wirbelt uns durcheinander. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Gefühle von Traurigkeit machen das Herz schwer – Trauer über den Tod von Menschen, die uns nahestehen; über Krankheiten, die wir oder andere erlitten; über Pläne, die wir aufgeben mussten; über Beziehungen, die nicht hielten. Diese Strategien helfen, ein Tief gut zu überwinden.
Die Freude ist eine Urkraft, die sich Bahn bricht, immer wieder, auch ohne äußeren Grund. Sie sprudelt, will ausgedrückt und geteilt werden. Nun ist es aber gerade nicht so, dass wir reichlich Gründe zur Freude haben. Täglich sterben mehr als 150 000 Menschen auf diesem Planeten. Wie sollen wir uns da freuen? Was geschieht, wenn wir Freude teilen?
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